JHV 2015 – Bericht des Vorsitzenden
Bericht des 1. Vorsitzenden des TuS Eichholz-Remmighausen – Detlef Wilberg – zur Jahreshauptversammlung 2015
Liebe Sportkameradinnen,
liebe Sportkameraden,
von allen Problemen die ein Sportverein so haben kann, sind die besonders schlimm, die von ahnungslosen Sportfunktionären selbst gemacht werden. So versucht nun der Fußball Verband eine völlig neue Hallensportart einzuführen. Das Ganze nennt sich Futsal und wird nun mit Zwang eingeführt. Jahrelang haben sich viele Vereine darum bemüht, den Hallenfußball attraktiver zu machen. Man hat die großen Tore in die Halle geholt und mit Bande gespielt. Sportliche Höhepunkte wie der LZ-Cup waren Highlights in der Fußball freien Winterzeit. Das ist nun vorbei!
Es wird wieder auf kleine Tore gespielt. Bande ist verboten. Um dauernde Ausbälle zu vermeiden wird viel langsamer gespielt. Das Schlimmste für einen Fußballer ist es aber, dass das Spielgerät, der Ball, verboten wird. Der Ball wird durch ein sprungreduziertes Etwas ersetzt. Dieses Gerät verhält sich eher wie ein Stück Butter und nicht wie ein Ball.
Was hat dieser Unsinn nun für Folgen?
Es entstehen immense Kosten durch die Anschaffung dieser Pseudobälle! Diese Dinger haben auch noch je nach Altersklasse verschiedene Größen und Gewichte. Dadurch, dass jedes Spiel in der Halle durch 2 Schiedsrichter geleitet werden muss, wird der Schiedsrichtermangel noch verstärkt. Von den zusätzlichen Kosten ganz zu schweigen.
Die Vereine bemühen sich durch qualifizierte Übungsleiter eine fußballerische Ausbildung unserer Jugendlichen zu gewährleisten. Jetzt wird aber die Ausbildung für ein halbes Jahr praktisch ausgesetzt. Das wird in der Zukunft nur zu noch größeren technischen Mängeln führen und das im Land des Weltmeisters. Ich zitiere hier den Kommentator der LZ, Sebastian Lucas vom letzten Montag: „Sehr geehrte Verantwortliche beim Verband, stemmt euch mit aller Macht gegen die angedachte Futsal-Pflicht. Diese Sportart wäre wohl der Tod für unseren geliebten Hallenkick.“ Ende des Zitats. Ich kann das nur unterstreichen. Es heißt zwar immer, dass der Klügere nachgeben soll aber das würde ja bedeuten, dass die Blöden die Welt regieren. Kurzum, mit dieser völlig unsinnigen Futsal Einführung treibt uns der eigene Verband die Mitglieder aus den Hallen.
Wo wir nun schon beim Thema Mitglieder sind: Es ist uns gelungen das Jahr 2014 mit einer Mitgliederzahl von über 1000 abzuschließen. Gegen den allgemeinen Mitgliederschwund ist jedoch auch der TuS Eichholz-Remmighausen nicht immun. Es gibt einfach weniger Nachwuchs. Der große Kinderboom ist vorbei. Auch sind unsere Ortsteile keine bevorzugten Neubaugebiete und deshalb ist aus Zuzügen kaum eine Mitgliedersteigerung zu erwarten. Um so stärker sind wir nun gefordert die vorhandenen Möglichkeiten entschlossen zu nutzen. Dazu sind immer wieder neue Ideen gefordert und ich möchte alle Abteilungen dazu aufrufen sich auch über neue Angebote Gedanken zu machen. Auch werden wir uns Gedanken über Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit anderen Vereinen machen.
Als positiv haben sich die Kostenübernahmen für Geringverdiener durch das Sozialamt herausgestellt. Wenn die Abwicklung nur nicht immer so kompliziert wäre. Die Beiträge werden immer nur für einen Monat überwiesen und das auch noch für jedes Kind einzeln. Das ergibt natürlich einen Wust von Buchungen und bringt unsere Kassenmitarbeiter oftmals ganz schön auf die Palme. Letztlich erledigen wir diese Arbeit jedoch klaglos. Ansprechpartner für diese Angelegenheit ist Carsten Schäfer der etwaige Anfragen mit der entsprechenden Diskretion behandelt.
Um unseren Verein auf dem bestehenden Level zu halten oder zu verbessern, benötigen wir natürlich noch mehr Helfer und Übungsleiter in allen Sparten. Kurzum es fehlt an Ehrenamtlichen. Überall wird groß rum posaunt wie wichtig doch dieses Ehrenamt ist. Es werden Auszeichnungen dafür verliehen und das ehrenamtliche Engagement gelobt. Wie soll man aber noch ehrenamtliche Mitarbeiter finden, wenn solche Skandalurteile gesprochen werden wie letzten Dienstag. Da wird ein untadeliger Sportsmann wegen fahrlässiger Körperverletzung verurteilt. Der Mann ist seit Jahrzehnten ehrenamtlich für seinen Verein aktiv. Der Fall mit dem umgefallenen Tor bei dem ein Kind gefährlich verletzt wurde ist ja hinlänglich durch die Presse bekannt. So tragisch die Verletzung des Kindes ist, was konnte dieser Funktionär dafür? Diesen speziellen Fall haben wir hier bei uns in Remmighausen bei einer Veranstaltung mit hohen Funktionären des Fußballverbandes diskutiert. Schon dort habe ich die mangelnde Unterstützung des Verbandes für den Sportkameraden aus Augustdorf beklagt. Der größte Sportverband der Welt muss ja wohl in der Lage sein zumindest einen Rechtsschutz zu stellen. Aber nein, man hat erst mal abgewartet. Vielleicht wäre die Sache ja im Sande verlaufen. Scheinbar hatte man wichtigere Aufgaben, zum Beispiel Futsal einzuführen. Vielleicht war der letzte Satz etwas unsachlich. Ich hoffe jedoch, liebe Sportkameraden, dass ihr meine diesbezügliche Wut verstehen könnt. Was lernen wir daraus?
Alle Abteilungen belehren ihre Übungsleiter nochmals dahingehend, dass sich kein Kind in den Geräteräumen aufhält. Niemand betritt vor dem Übungsleiter die Halle. Alle Sportgeräte sind auf ihre Sicherheit zu überprüfen. Die Tore auf dem Sportplatz sind kippfest aufzustellen und nach der Nutzung zu verschließen um sie gegen unbefugte Nutzung zu schützen.
Erfreuliches gibt es zum Jugendheim zu berichten. Es zeichnen sich deutliche Kosteneinsparungen ab. Die genaue Höhe kann man aber erst feststellen wenn die Abrechnungen der Stadtwerke vorliegen. Außerdem kann das Heim auch wieder für vereinsinterne Veranstaltungen genutzt werden. Die neuen Nachbarn haben sich doch als pflegeleicht erwiesen. Wir sollten diese Gutmütigkeit aber nicht ausnutzen. Das gilt besonders für die Ordnung auf dem Parkplatz. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Nachbarn nicht unnötig durch parkende Fahrzeuge belästigt werden.
Nicht so viel Gutes kann ich von der Turnhalle Eichholz berichten. Die Kosten fressen uns langsam auf während die Sauberkeit in der Halle zu wünschen übrig lässt. Ich möchte betonen, dass man den Zustand der Halle nicht dem Hausmeister anlasten kann. Es steht einfach nicht mehr Geld zur Verfügung. Die Kosten übersteigen den städtischen Zuschuss bei weitem. Die Halle wird morgens gereinigt und der TuS hat die letzten Übungsstunden abends und somit die schlechtesten Bedingungen. Ohne hier irgendwelche Vorurteile zu bedienen, muss ich doch feststellen, dass die Halle tagsüber von einigen Problemgruppen genutzt wird. Unsere Tanzgruppen und unsere Damenriegen zwischen 50 und 70 reißen sicherlich keine Basketballkörbe von der Wand und treten auch so leicht keine Türen ein. Wenn der städtische Zuschuss nicht merklich erhöht wird, werden wir diese Halle aufgeben müssen. Es ist unausweichlich den bestehenden Vertrag zu kündigen. Der Stadt wäre das natürlich recht, die Halle ist ja ohnehin vom Abriss bedroht. Es wäre fahrlässig, sich keine Gedanken über einen Plan B zu machen. So müssen wir uns intensiv Gedanken in jede Richtung machen. In dieser Angelegenheit würde ich mir auch etwas mehr Unterstützung von der politischen Seite wünschen. Das gilt auch für die Angelegenheit Bandenwerbung. Hier steht auch noch das Versprechen des Bürgermeisters aus, sich um diese Angelegenheit zu kümmern. Bisher hat er seine Versprechen immer gehalten. Die Antwort auf unsere Anfrage wegen der Bandenwerbung steht aber nun seit mehr als einem Jahr aus.
Kommen wir nun zu einem anderen Thema. Die Eltern unserer jugendlichen Mitglieder haben den Anspruch darauf, dass ihre Kinder beim TuS Eichholz-Remmighausen sicher aufgehoben sind. Das will der Vorstand natürlich auch gewährleisten. Wir haben deshalb mit der Stadt Detmold eine Vereinbarung getroffen wonach wir von jedem Übungsleiter und Betreuer unserer Jugendlichem ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis verlangen. Diese Führungszeugnisse liegen bereits fast komplett vor. Wir versuchen das Ganze mit möglichst wenig Bürokratie zu regeln. Im Anschluss an diesen Bericht werde ich nochmals die Einzelheiten und den technischen Ablauf erklären. Über diese Vorgehensweise würde ich Euch, liebe Mitglieder dann gerne abstimmen lassen.
Genug mit Bürokratie und Verwaltung. Kommen wir zu den Höhepunkten des Jahres 2014 und da hatte der TuS so einiges zu bieten. Der Kracher des Jahres waren natürlich die Schwartmann-Days oder wie es amtlich hieß, die rheinischen und westfälischen Meisterschaften im DTB- Dance sowie Gymnastik und Tanz.
Die größte Sporthalle in Detmold bildete 2 Tage lang die Kulisse für ein einzigartiges Festival. Über 50 Mannschaften rangen um Titel und Trophäen. Der TuS konnte durch eine organisatorische Meisterleistung von Annette Schwartmann und ihrer Crew mal wieder richtig glänzen. Ich persönlich bin richtig stolz auf die Art und Weise wie hier der ganze Verein, quer durch alle Altersgruppen und Sportarten, zusammen gearbeitet hat. Für mich blieb dabei nur die Aufgabe des freundlich rundum nickenden Grüßonkels übrig. Abgerundet wurde die Veranstaltung dann noch durch 2 Titelgewinne und Qualifikationen zu den deutschen Meisterschaften. Smarties und Perplex konnten die begehrten Pokale aus der Hand von Schirmherr Bürgermeister Heller entgegennehmen. Saisonhöhepunkt für diese beiden Gruppen war dann die Teilnahme an den deutschen Meisterschaften in Haslach/Schwarzwald. Die Smarties belegten dabei einen ausgezeichneten 6. Platz. Auch Perplex zog sich achtbar aus der Affäre, und das trotz kurzfristigem Ausfall von Felice Schwartmann. Der TuS möchte diese Leistung mit der Auszeichnung „Sportler des Jahres“ würdigen.
In den letzten Jahren fällt es immer schwerer die richtige Auswahl bei dieser Ehrung zum Sportler des Jahres zu treffen. Nicht in Ermangelung von Sportlern die diese Auszeichnung verdient hätten, sondern weil es gleich eine ganze Flut von Superleistungen gab. Superleistungen am Fließband lieferte im vergangenen Jahr auch wieder Tina Rother ab.
Auch sie belegte gute Plätze bei deutschen Meisterschaften. Wir bewerten ihre Leistungen keineswegs geringer aber wir können die gute Tina ja nicht jedes Jahr ehren. Auf jeden Fall ist der TuS stolz auf solche Sportlerinnen. Welcher Detmolder Verein kann schon von sich behaupten, dass er Teilnehmer an deutschen Meisterschaften in zwei völlig verschiedenen Sportarten stellt. Zur Zeit ist beim TuS das vermeidlich „schwache Geschlecht“ dasjenige welches die Größten Erfolge einfährt. Das gilt auch für unsere Fußball Juniorinnen. Die Truppe von Maik Krüger schlägt zur Zeit fast alles was sich in den Weg stellt. Zum 2. Mal hintereinander wurde im Pokal die Westfalenebene erreicht.
Abschließend noch ein paar allgemeine Information zur Kassenlage ohne dem Bericht der Kassiererinnen vorgreifen zu wollen. Die Sparbemühungen der letzten Jahre tragen langsam Früchte. Wir sind solide finanziert und stehen finanztechnisch auf sicheren Füßen. Es stehen jedoch schwierige Entscheidungen an. Als Beispiel sei hier die mögliche Neuanschaffung eines Bullis genannt. Auch wollen wir in den nächsten Jahren unsere Übungsleiter weiterhin entsprechend bezuschussen. Wir müssen uns auch mit dem Gedanken anfreunden, dass im Bereich der Abteilungsetats zukünftig mehr Gelder in die Hand genommen werden müssen, besonders um unseren zur Zeit nicht ganz so erfolgreichen Gruppierungen eine Hilfe beim Durchstarten bieten zu können.
Ich möchte mich noch herzlich bei allen bedanken die zur Organisation unseres Vereins beigetragen haben, also bei allen Übungsleitern und Helfern, bei allen Mitarbeitern des Spiel- und Übungsbetriebs, bei allen Schiedsrichtern, bei allen Vorstandskollegen und Abteilungsleitungen, natürlich auch bei allen Gönnern und Sponsoren. Nicht unerwähnt bleiben sollen natürlich auch unsere Netzaktivisten. Stellvertretend seien hier Jochen Franz und Rolf Gehrke erwähnt.